Gemüsegarten im Winter
Ernten bei Frost und Schnee
Bei den wenigen Kulturen, die sich noch auf unseren Gemüsebeeten befinden, sollten wir auf guten Frostschutz achten. Fröste werden viel besser vertragen,
wenn die Pflanzen unter einer Schneedecke sind, die auch vor zu starker Austrocknung schützt. Empfindlich reagieren alle Pflanzen auf wiederholtes Auftauen und Gefrieren. Dann erntet man besser und verarbeitet oder konserviert das Gemüse. Wichtig ist, dass die Pflanzen im gefrorenen Zustand nicht berührt werden, sonst zerreißen die Zellen nach dem Auftauen und die Pflanze geht zugrunde.
Wird Lauch angehäufelt, übersteht er den Winter besser und bildet mehr vom weißen Schaft. Wurde Lauch (Porree) für den Winter noch nicht angehäufelt, könnte dies bei entsprechender Witterung nachgeholt werden.
Spinat und Feldsalat sollte man mit Fichtenreisig abdecken, damit man auch bei leichtem Frost noch ernten kann.
Beim Sprossenkohl dürfen die großen Blätter nicht entfernt werden, da er mit ihrer Hilfe die Röschen vor allzu starken Frost schützt.
Im Dezember sollten die Gartengeräte gereinigt und versorgt sein. Roststellen werden entfernt und eventuelle Reparaturen durchgeführt. Wer seine Gartenwasserleitung noch nicht abgesperrt und entlüftet hat, sollte dies sofort nachholen.
vorb. Pflanzenschutz Kräuter Obstgarten Ziergarten
winterblühende Gehölzer Zimmerpflanzen
vorbeugender Pflanzenschutz
Gartenhygiene
Tomaten- und Bohnenstangen, Drähte und Stäbe, an denen Gemüse und Zierpflanzen den Sommer über gezogen wurden, müssen gründlich gesäubert und anschließend wettergeschützt aufbewahrt werden. Schnüre sind zu entfernen und dürfen für Gemüse nicht mehr verwendet werden, denn daran überwintern auch Krankheiten.
Der violette Wurzeltöter
Eine Pilzkrankheit, bei dem die Wurzeln mit violetten Fäden überzogen werden, hat den sehr bezeichnenden Namen „Violetter Wurzeltöter“ erhalten. Der Pilz Rhizictonia crocorum befällt Karotten, Kartoffeln, Petersilie, Knollensellerie, Chicoree und Spargel bereits bei der Kultur auf dem Beet. Typisch ist das anfangs rötliche, dann violette und schließlich schwarzviolette Pilzgeflecht. An den Befallsstellen kommt es zu Fäulnis. Die Pilze können mehrere Jahre im Boden überdauern. Eine Bekämpfung bei befallenen Pflanzen ist nicht mehr möglich. Vorbeugend wirken eine gute Pflanzen- und Standortauswahl, Fruchtfolge und eine gute Bodenvorbereitung.
Kräuter
Rosmarin ist nicht winterhart
Rosmarinum officinalis, Volksnamen: Brautkraut, Weihrauchkraut.
Lippenblütler, Lamiaceae, mehrjährige Staude, bis 2 m hoch, immergrün, straff aufrecht oder hängend und gut verzweigt, nadelartige Blätter, ledrig, Oberseite glatt und dunkelgrün, Unterseite graufilzig, sehr harzig aromatischer Duft; frostempfindlich.
Typisch Lippenblütler: Die Kronblätter der Blüte sind zu Ober- und Unterlippe zusammengewachsen.
Im Handel werden winterharte Sorten angeboten, die bei uns aber auch nur dann winterhart sind, wenn sie in karger, durchlässiger, sandiger Erde eingegraben werden (Weinbaugebiet).
Im Winter ist es auf jeden Fall ratsam, den Rosmarin im Topf kühl im Stiegenhaus oder im frostfreien Wintergarten in sandiger, luftiger Erde aufzustellen. Staunässe vermeiden. Gegossen wird regelmäßig, aber erst dann, wenn sich die Erdoberfläche trocken anfühlt.
Verwendung: Vor allem in der mediterranen Küche. Die nadeligen Blätter, Zweigspitzen und Blüten schmecken in Salaten oder gegart im Gemüse. Frische oder getrocknete Blätter gibt man zum Badewasser nur am Morgen. Vorsicht, nicht am Abend! Rosmarin wirkt kreislaufanregend und kann den Schlaf beeinträchtigen!
Obstgarten
Wenn die Rinde platzt
Kalte Winter bringen die Rinde unserer Obstbäume zum Platzen.
Die Ursache sind starke Schwankungen zwischen hoher Tagestemperatur und eisiger Kälte in der Nacht. Das führt zu Spannungen im Gewebe zwischen Schatten- und Sonnenseite. Wenn der Baum diese nicht mehr ausgleichen kann, reißt die Rinde dort auf, wo die Spannung am größten ist.
Besonders betroffen sind junge und halbwüchsige Bäume mit glatter Rinde. Bei älteren Gehölzen mit dicker, wärmender Borke kommen Wärme und Kälte nicht so schnell zur Wachstumszone. Außerdem können sie Temperaturunterschiede besser ausgleichen.
Ein Baumanstrich schützt vor Frostrissen
Weiße (helle) Farbe reflektiert die Sonnenstrahlen und verhindert so, dass sich der Baum durch die dunkle Rinde an der Südseite stark aufheizt, während die Nordseite noch gefroren ist. Ein Baumanstrich wirkt auch gegen Läuse, verpuppte Apfelwickler, Pilzkrankheiten und Wildverbiss.
Der Anstrich erfolgt an einem frostfreien Tag im November oder spätestens im Februar. Zuerst entfernt man mit einer Drahtbürste die lose Borke. Dann streicht man den Stamm. Manche streichen auch noch die dickeren Äste am Ansatz. Eine Malerbürste (Weißwall) leistet dazu gute Dienste.
Gelöschter Kalk wird mit Wasser angerührt, dazu gibt man etwas Wasserglas oder Tapetenkleister zur besseren Haftung. Kalkanstriche trocknen die Rinde mehr aus als Lehm. 5 kg Lehm, 3 kg Kuhfladen mit 10 l warmem Wasser anrühren, je 1/2 kg Steinmehl und Holzasche können dazugemischt werden, auch Schachtelhalmtee oder Wermutbrühe.
Fertige Bio- Baumanstriche enthalten Kräuterextrakte, Steinmehl, Mineralstoffe und Kalk. Biologische Mittel gibt es in Fachgeschäften. Zur legalen Anwendung gekaufter Anstriche muss man sachkundig gem. § 17 Oö. Bodenschutzgesetz sein.
Fruchtmangelerscheinung
Fruchtmangelerscheinungen haben ihre Ursache meist im Boden durch zu späte oder zu reiche Stickstoffdüngung oder durch die Witterung. Besonders große Früchte sind dafür anfälliger. An Äpfeln, besonders an intensiv rot gefärbten Äpfeln, kann Glasigkeit auftreten. Glasigkeit wird durch zu starken Schnitt, geringen Fruchtansatz und hohe Stickstoffgaben begünstigt.
An Äpfeln kann die sogenannte Fleischbräune auftreten. Sie tritt vorwiegend bei zu reif geernteten Früchten auf, aber auch durch schlechte Lagerbedingungen oder bei verzögerter Einlagerung durch Nachreife am Lager.
Bei Fruchtstippe sieht man bei Äpfeln bräunliche Flecken unter der Haut, die meist bitter schmecken und korkartig trocken sind. Ursache ist Kali- oder Kalkmangel.
Wollen Sie einen Baum veredeln – dann jetzt Reiser schneiden
Wer eine Umveredelung plant, weil er eine bestimmte Sorte erhalten will oder einfach mehr Sorten an einem Baum haben will, soll im Dezember oder Jänner das Veredelungsreis dazu schneiden.
Als Reiser verwendet man einjährige Triebe am besten von der Sonnseneite eines gesunden Baumes. Die Reiser sollten mindestens drei bis fünf Augen (Knospen) besitzen und werden bei abnehmendem Mond geschnitten. Abnehmender Mond ist deswegen wichtig, da zu dieser Zeit die Kräfte nach unten ziehen und daher die Reiser wesentlich länger nicht austreiben.
Die Reiser gibt man, nach Sorten getrennt, am besten in Gefrierbeutel mit dem Sortennamen. Hat man mehrere Sorten Reiser, kommen die Gefriersäcke zusammen in einen größeren Gefrierbeutel. Zum Aufbewahren eignet sich ein guter Keller in dem man die Reiser in leicht feuchten Sand einschlägt oder man vergräbt diese an der Nordseite des Hauses. Hat man nur wenige, kann man diese auch in der Gemüselade des Kühlschrankes aufbewahren.
Veredelt wird im Frühling
Soll auf einen größeren Baum veredelt werden, so sind jetzt die entsprechenden Äste «abzuwerfen», d.h. sie werden bis Februar etwa 10 cm über der Stelle abgeschnitten, an der veredelt werden soll.
Veredelungskurse der Gartenakademie
Unsere Referenten zeigen, wie man richtig und sinnvoll veredelt. Vielleicht ist ein Kurs in ihrer Nähe. Fragen Sie Ihre Obfrau oder Ihren Obmann nach einem Veredelungskurs!
Ziergarten
Nun sollte man in der stillen Zeit an Neues im Ziergarten denken. Es gibt so viele Möglichkeiten, etwas zu verändern oder an neue Pflanzen zu denken.
Farbiger Blattschmuck für den Schatten
Besonders für Schattenbereiche wären Funkien wunderschöne Blattpflanzen. Durch ihre Vielfalt gibt es beinahe für alle Gartenlagen schöne Sorten. Neben den älteren, bekannten und bewährten Züchtungen, gibt es viele Neuheiten.
In den letzten Jahren haben die Funkien einen wahren Boom ausgelöst, da sie so vielseitig verwendet werden können. Von den vielen Neuzüchtungen setzen sich nur die wirklich guten und außergewöhnlichen Sorten durch. Es gibt mehr als 1000 Sorten mit verschiedenen Formen und vor allem verschiedenen Blattfarben. Für beinahe alle Lagen gibt es Funkien, sowohl für schattige Plätze, als auch für Sonnenlagen. Es gibt Sorten mit gelben, blauen,
grauen Bättern und natürlich in den verschiedenen grünen Farben. Extreme Blattfarben kommen jedoch nur zur Geltung, wenn sie den richtigen Standort haben.
Manche wollen Schatten, andere nur die direkte Sonne am Vormittag, doch auch für Sonnenlagen gibt es schon Funkien. Doch Sorten mit gelben oder blauen Blättern kommen an schattigen Stellen besser zur Geltung. Bei der Pflanzenauswahl könnte man viel mehr Wert auf panaschierte oder buntlaubige Pflanzen legen. Die Färbung der Blätter wird stark vom Licht beeinflusst. Dazu sollten Sie gute Staudengärtnereien aufsuchen und sich beraten lassen.
Funkie
Hosta; Herzblattlilie. Agavengewächs, Herkunft Asien. Nach dem deutschen Botaniker Heinrich Christian Funk (1771-1839) benannt, bzw. nach dem österr. Botaniker Nicolaus Thomas Host (1761-1834). Ausdauernde krautige Pflanze mit verzweigten Rhizomen, daraus wachsen an langen Stielen oft mehrfärbirge Blätter. Ca. 40.-45 Arten. Winterhart, anspruchslos, schattiger bis halbschattiger Standort. Hosta werden gern von Schnecken angefressen.
Glücksklee
Das bekannteste Glückssymbol ist gerade für Sylvester der vierblättrige Glücksklee. Beim echten Klee überwiegen fast ausschließlich die Dreiblättrigen. Sprichwörtliches Glück braucht man daher bei der Suche nach einem vierblättrigen Klee schon und viele finden ihn nie. Doch zum Glück gibt es den Glücksklee, eine aus Mexiko stammende Knollenblume.
Die Blätter dieser Pflanze sehen nicht nur fast genau so aus wie ein typisches Kleeblatt, sie sind auch fast immer vierblättrig. Und dabei haben diese Blumen aus der Familie der Sauerkleegewächse botanisch nur wenig mit dem echten Klee zu tun. Den Glücksklee kann man auch ins Freie stellen. Die Knollen sind jedoch frostempfindlich und dürfen erst ins Freie kommen, wenn es keinen Frost mehr gibt.
winterblühende Gehölze
Blüten und Duft im Dezember, Jänner und Februar scheinen ungewöhnlich, aber die Natur erfreut uns auch im Winter mit Blüten. Vor einem immergrünen Hintergrund kommen die Blütensträucher besonders gut zur Geltung.
Winterblüher für kleine Gärten
Zaubernuss (Hamamelis),
Chinesische Winterblu¨te (Chimonanthus praecox),
Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum),
Winterblühendes Geißblatt (Lonicera x purpusii),
Winterblühende Mahonie (Mahonia media),
Winter-Schneeball (Viburnum x bodnantense),
Winter- oder Schneekirsche (Prunus subhirtella Autumnalis),
Winterjasmin (Jasminum nudiflorum).